Ex Alumix: Archäologische Industriestätte


Das Projekt entstand im Rahmen der Initiative „Raccontare il lavoro“ des italienischen Gymnasiums Giovanni Pascoliin Bozen. Innerhalb interdisziplinärer Workshops wird den Schülern diverser Klassen Raum für didaktische Aktivitäten geboten. Die Dozenten setzen dabei auf neue technologische Mittel. Angeregt vom damaligen italienischen Staatpräsidenten Giorgio Napolitano, der die Schulen dazu aufforderte, sich der Arbeitswelt zu öffnen, hat das Gymnasium Journalisten, Schriftsteller undExperten in den Bereichen Kreativität und Innovation zum Austausch mit den Schülern eingeladen. InZusammenarbeit mit Organisationen mit dem Schwerpunkt Immigration und Innovation konnten Treffen mit Immigranten, die von ihren Arbeitserfahrungen erzählten, organisiert werden. Immer im Kontext der Initiative „Raccontare il lavoro“ entstanden viele verschiedene Arbeiten inForm von PowerPoint-Präsentationen, Videos, (Foto-) Reportagen, Interviews und Referaten, die sich mit sensiblen, aber umso wichtigeren Themen wie Arbeitslosigkeit, Präkariat, Berufskrankheiten undAusbeutung befassten. Eines dieser Projekte beschäftigte sich mit der ehemaligen Fabrik Alumixin Bozen. Diese Tochtergesellschaft der Energiegesellschaft Montecatini wurde in den 30-Jahren in der Industriezone errichtet. In diesem Werk wurde Aluminium aus Bauxit gewonnen. Die dafür notwendige Energie lieferten die Stromwerke Montecatini. Der Pensionist Renato Onomoni, der 30 Jahre Arbeiter des Aluminiumwerkes war, führte Schulklassen des Pascoli durch das Fabrikgelände. Dank seiner Erzählungen wurde den eingerosteten Maschinen, Zellen, Transformatoren und elektrischen Öfen neues Leben eingehaucht. Die Besichtigung des Produktionswerks und dessen Geschichte gab den Schülern einen Einblick in ein Italien, das es heutzutage so nicht mehr gibt, aber tiefe Spuren in der Erinnerung der damaligen Arbeiter hinterlassen hat.